Würfel

N E W S L E T T E R Juni 2020

Hallo reader reader

Was ist denn da los mit mir?
Betrachtungen der ganz anderen Art.
Nachdem wir im letzten Newletter das Thema Wie oben so unten angeschaut haben, hier also die Fortsetzung.
Heute: Wie Innen so außen
Der letzte Absatz in der vorhergehenden Betrachtung im Text „Oben wie Unten“ endete mit den Zeilen:
Erst wenn wir beginnen, das Abgelehnte im Außen mit uns selbst in Verbindung zu bringen, beginnt die Individuation, also die Entfaltung unserer Persönlichkeit. Wenn ich da draußen jemanden oder etwas hasse, kann ich mich immer (!) fragen, warum hasse ICH diesen Menschen, was hat er mit mir zu tun? Ich bin es ja, der ablehnt. Mich regt diese Person ja auf. Schon mein unmittelbarer Nachbar hat vielleicht überhaupt kein Problem mit dieser Person.
Ok, da setzen wir noch einen drauf und machen es ganz klar:

„Ich bin verantwortlich für das, was ich sehe,
ich wähle die Gefühle, die ich erfahre, und ich entscheide mich für das Zeil, das ich erreichen möchte.
Ich bitte um alles, was mir zu widerfahren scheint, und ich empfange, wie ich gebeten habe.“
So steht es im Buch „Ein Kurs in Wundern“ , Seite 449, Greuthof Verlag.
Das ist jetzt nicht irgendwie ganz neu, auch wie innen so außen haben wir schon so oft breit getreten, auch das Ding, mit der Verantwortlichkeit, für das, was im Außen passiert. Das ist ja alles gut und schön, aber das, was jetzt da draußen passiert, das hat ja nun wirklich nichts mit mir zu tun, da kann ich echt nichts dafür und schon gar nichts dagegen. Diesmal ist es echt höhere Gewalt.
Ist dem tatsächlich so?
Muss ich mir diesen Schuh auch anziehen? Ich unschuldiges kleines Opfer? Was habe ich denn mit dieser Regierung zu tun, die ich noch nicht einmal gewählt habe? Fragen über Fragen, lautes Lamentieren im Innern und dann, ganz tief drunten, das Wissen, dass es entweder immer stimmt, oder nie. Wenn es auch nur eine einzige Ausnahme gibt, dann ist es nicht die Wahrheit. Am liebsten hätte ich natürlich, dass es dann alles gar nicht stimmt, aber damit würde ich meine eigene Wahrheit, mein Licht und mein Sein komplett verleugnen. Das habe ich lange genug getan. Wie könnte ich dann weiter Seminare leiten, „wie innen so außen predigen“ und immer das Gefühl haben, nicht wahrhaftig zu sein. Zur Erleichterung (Ausrede und Gemütsberuhigung) fallen mir dann Gott sei Dank solche Sätze ein wie: Der Wegweiser muss den Weg ja nur zeigen und nicht gehen, oder, verwechsle nicht die Message mit dem Messenger. Aber ist das wirklich „Gott sei Dank“ oder eher „Ego sei Dank“?
Also, Hosen runter und schonungslos hingeschaut.
Das, was ich momentan im Außen seit einiger Zeit wahrnehme ist der nackte Wahnsinn! Es spiegelt mir per se erst einmal den Wahnsinn in meinem eigenen Geist. Dafür übernehme ich jetzt die volle Verantwortung. Nicht dafür und in der Art, dass ich daran irgendwie „Schuld“ bin, sondern dass ich dafür verantwortlich bin, was ich wahrnehme. „Die Welt die wir sehen, spiegelt lediglich unseren eigenen inneren Bezugsrahmen wider: die vorherrschenden Ideen, Wünsche und Gefühle in unserem Geist. Wahrnehmung wird durch Projektion erzeugt. Erst schauen wir nach innen und entscheiden uns für die Art von Welt, die wir sehen wollen, und dann projizieren wir diese Welt nach außen und machen daraus die Wahrheit, wie wir sie sehen“.
Ich bitte um Heilung des Wahnsinns in meinem Geist!
Damit könnte es schon genug sein, wenn da nicht noch so viel anderes sich melden würde.
Alle, die bei uns im Seminar waren, wissen um die Stimme im Kopf, und wie man damit friedensbringend umgehen kann.
Diese Stimme ist die des EGO, dessen Hauptmerkmale Angst, Trennung, Urteil, Analyse, Zerstückelung, Angriff, Tod und Rechthaberei sind. Dieses EGO begegnet mir nun in den verschiedensten Formen als ganz unterschiedliche Reflexionen meines Geistes.
Einmal nimmt es die Form einer Regierung an. Die ich zwar scheinbar gar nicht gewählt habe, die aber so einfach über mein Leben bestimmen darf. Ich bin entsetzt, wieviel Macht ich diesem Teil gegeben habe und wie klein und ohnmächtig ich mir dagegen vorkomme.
In den ersten Krisentagen habe ich mich, wie im letzten Newsletter beschrieben, echt reingeschraubt in die ganze Materie (versus Geist!) und war bestens informiert. Ich hatte immer noch das Gefühl, das irgendwas zu Tun mir helfen könne, das schreckliche Ohnmachtsgefühl zu verdrängen, oder der Wut ein Ventil zu geben. Alle Gespräche und Treffen mit Freunden hatten nur das eine Thema und so habe ich lange in den Wahnsinn investiert. Ging es mir gut damit? Nein. Mein Sorgenlevel wuchs ins Unermessliche und Wut und Unverständnis auch. Gemeinsam mit Dietgard gelang es uns des Öfteren, uns auf unseren inneren Frieden zu besinnen, aber wie sollte man den denn halten angesichts der „Äußeren Umstände“? Schließlich war es auch keine Lösung schafsblöde alles über sich ergehen zu lassen mit der Hoffnung, wird schon nicht so schlimm sein. Also die Nummer mit den drei Äffchen erwies sich auch nicht als das adäquate Mittel. (Von Meditationskreisen, die für Weltfrieden und Heilung aller Kranken eintraten, nahmen wir Abstand und fingen an zu beten. Zum einen, um uns oben anzubinden, zum anderen mit der Bitte um Heilung und Klärung unseres Geistes, damit dort wieder Frieden einziehen kann.)
Also noch tiefer eintauchen, was will sich mir zeigen, was ist die Lernaufgabe? Vordergründig möglicherweise, endlich mal auszumisten (Reduktion), alte liegen gebliebene Arbeiten anzugehen und zu strukturieren oder mich wieder ganz auf mich besinnen mit einem guten Buch. Oder aber, mir zu begegnen, ohne Ablenkung, ohne Computer, ohne Dauertelefonate und Webinare. Das ist erst einmal nicht so einfach, da die Verlockungen im Außen so groß sind.
Und so entschließe ich mich, wie einst Odysseus auf seiner Seelenheimreise, festgebunden am Mast aber wacher Sinne, den Sirenen zu widerstehen und wie Parceval (mitten hindurch) durch die Meeresenge zwischen Skylla und Charybdis mein Schiff zu navigieren.
Was also konnte ich im Außen wahrnehmen? Welche Reflexionen meines Geistes kamen mir da entgegen, für die ich Verantwortung übernehmen muss?
Und mit Entsetzen sah ich die ganze Palette meines EGOs mit all seinen schillernden, täuschenden Reptilienfacetten und Spielarten.
Da gibt es einen Teil in mir, der Angst hat vor dem Tod. Panische Angst. Angst, sich anzustecken, selbst zu sterben, geliebte Menschen zu verlieren.
WOW, das wusste ich nicht, bzw. war mir dessen nicht bewusst. Muss aber noch tief in mir sein, sonst könnte ich es nicht im Außen wahrnehmen.
Bitte heile diese Angst in meinem Geist!
Die Grenzen werden dicht gemacht, kein Feind kommt mehr rein.
Bitte öffne die Begrenzungen in meinem Geist, der sich dadurch in Sicherheit wähnt!
Dann nehme ich einen Teil wahr, der mit seinem kindlich fordernden Gemüt will, dass alles, was die „Großen“ sagen, richtig und wahr ist, und man darauf vertrauen kann /muss/ darf, und nichts anzweifeln will.
Das tut weh. Das ist der Teil in mir, der so früh hat lernen müssen, dass man Erwachsenen nicht trauen kann und sich dennoch so sehr nach dieser liebevollen Sicherheit und Führung sehnt. Loyal bis zum Schluss und darauf hoffen, dass alles Gut wird.
Bitte heile diesen verletzten Kinderschmerz in meinem Geist!
Und dann sehe ich all diese Reflexionen, diese Menschen, die nichts hinterfragen und alles im geistigen Tiefschlaf schlucken, was man ihnen vorsetzt. Und ich will ihnen nur zubrüllen: wacht doch endlich auf, möchte sie rütteln und schütteln, aus ihrem Schlaf zu erwachen.
Erschreckend anzuerkennen, wie viele Teile von mir im Tiefschlaf vor sich in vegetieren und vom „Erwachen“ so weit entfernt scheinen.
Bitte erwecke meinen Geist aus diesem Tiefschlaf, ich will endlich erwachen!
Blankes Entsetzen im Außen die Auswirkungen zu sehen, Misstrauen, Denunziantentum, das Erschaffen eines Feindbilds, Angriff ohne Hinterfragen! Trennung: wer glaubt? wer verleugnet? Wer ist ein Gegner? Wer ein Radikaler?
Wie schnell bin ich bereit, ohne Abzuwarten zu verurteilen und anzugreifen? Zu unterteilen, wer sind die Guten und wer die Bösen? Wie verführerisch ist die Unterscheidung und das Urteil, das ich vorschnell zu fällen wage, einzig und allein aus meinen Gefühl, Recht zu haben!
Bitte führe mich in der Versuchung. Hilf mir, meine Mitmenschen mit den Augen der Liebe zu sehen, die uns alle eint!
Doch es will kein Ende nehmen. Menschen, die sich ergeben Masken aufsetzen, weil man ihnen suggeriert hat, sie seien krankmachend, toxisch für ihre Mitmenschen. Angst haben, sich durch zu viel Nähe schuldig am Tod eines anderen zu machen oder sich selbst vor den toxischen Auswirkungen des Nächsten zu schützen.
Bitte heile den Irrtum in meinem Geist, ich und meine Nähe könnten toxisch für meine Mitmenschen sein.
Und dann kam für mich der schlimmste Schock. Lockerungen wurden angekündigt, man sollte meinen, zur Freude aller. Doch viele Menschen reagierten von wütend bis verängstigt darüber, das dürfe man nicht so einfach machen! Das wäre gefährlich! Das wäre unverantwortlich! Das wäre leichtsinnig!
Ich war erschüttert. Welcher Reflexion meines Geistes musste ich da ins Auge schauen? Und mir wurde klar, dass es der Existenzkampf meines EGOs ist. Wir alle wissen tief in unserem Innern, dass wir uns nur für die Liebe entscheiden müssten, und dann wäre der Spuk vorbei. Und so musste ich mit Grauen erkennen, wie viele Teile sich gegen Freude, Leichtigkeit und Frieden sträuben. Ein Fingerschnipp und ich wäre „erlöst“, ABER ICH WILL ES NICHT!!!!! Das hat mir gezeigt, wieviel Macht ich meinem EGO über mein Leben gebe. Wie groß die Angst vor einem Leben in Harmonie, Liebe und Freude tatsächlich ist und wie sehr ich auf dieses hausgemachte Leid beharre. Wie sehr ich festhalten will, drauf bestehen will, dass ich Recht habe, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Die vermeintliche Sicherheit im bekannten Leid.
Dieses wetterwendische EGO-Ding, das mein Leben regiert, mir einflüstert, es wolle nur mein Bestes, es sei gut für mich, drauf zu hören, mir jeden Tag etwas anderes erzählt, das ich als „Wahrheit“ hinnehme, schon froh bin, wenn es nicht mehr ganz so schlimm ist, wie gestern, mich freue, wenn ich wieder ein bisschen mehr Spielraum bekomme, aber die Reglementierung auf dem Fuß folgt. Das darfst du nur, wenn du ein weiteres Opfer bringst. Trage eine Maske und halte Abstand zu deinen Feinden. Keiner soll mehr ein Lächeln von dir erhaschen und auch keine liebevolle Berührung erleben. Kalt sollst du werden, wie Stein, ein willfähriges Opfer meiner EGO Regierung.
Und ich erkenne die Betriebsanleitung, wie sich das EGO zusammensetzt, wie ich dem EGO auf den Leim gehe, wie ich mich chancenlos sehe und aufpassen muss, mich nicht zu ergeben. Dieser Gegenspieler in unserem Sein, in diesem Leben.
Bitte hilf mir, mich daran zu erinnern, wer ich wirklich bin. Licht vom größeren Licht! Unschuldig und rein wie Gott mich schuf. In mir tragend die Auferstehung und das ewige Leben.
Kein Ego zwingt mich in die Knie, denn der einzige, vor dem ich mein Knie beuge ist mein höchster Gott. SEINE Gesetze sind die, denen ich mich freiwillig unterstellen werde. Diese höhere Struktur und göttliche Ordnung will ich anerkennen!
Wenn wir an diesen Punkt zurückkehren in uns, wer wir wirklich sind, dann können wir uns wieder fühlen, strahlen, mit unserem Nächsten verbinden, denn damit wächst die Kraft und Energie und wir sind wieder angeschlossen an das, was uns wirklich ausmacht. Denn wer wir wirklich sind, ist diese Verbundenheit mit allem was ist, mit der Schöpfung selbst. Das einzige Heilmittel, das all unsere Zellen durchflutet und belebt, das was sich ausdehnen darf, grenzenlos, und in der Verbindung mit anderen Menschen können wir die Verbundenheit mit dem gesamten Kosmos wiedererleben. Unser wahres Wesen darf sich wieder ausbreiten. Dieses Gefühl des vertraut seins, des Vertrauens in das Leben, das Vertrauen in die Schöpfung und den großen Plan und das Vertrauen in das, was wir sind.
Mein EGO, das um die Macht der Verbundenheit weiß und seinen Tod fürchtet, wenn alle sich wieder miteinander verbinden, dieses EGO, das mir den Wunsch und die Notwendigkeit nach Abstand und Sondersein suggeriert hat, den ich jetzt aufgeben möchte. Und so entscheide ich, keine Masken mehr zu tragen, meinen Mitmenschen offen zu begegnen, auch auf die Gefahr hin, verletzt zu werden (was mit Sicherheit eine weitere Suggestion des EGOs ist……)
Bitte heile dieses Bedürfnis nach Absonderung in meinem Geist!
Und während ich immer tiefer vordringe, still bin und die Verantwortung wieder zu mir zurücknehme, scheint sich da draußen etwas zu tun. Nie hätte ich geglaubt, mich über einen Spielplatz mit schreienden Kindern samt ihren unvermummten Eltern einmal zu freuen. Und ich lerne Menschen kennen. Menschen, die ihr Herz und ihr Haus öffnen, eingebunden in Liebe und Vertrauen. Und es entsteht eine Gemeinschaft.
Verbundenheit ist der Motor, der uns Freude und Leichtigkeit wieder spüren lässt und uns den Weg nach Hause zeigt.
Und ich bitte um Vergebung und Erlösung aller Teile, die ich noch gerne außen stehen lassen würde!
Am 21.5. werde ich für 10 Tage in ein Retreat gehen, um mich hoffentlich auch noch dem Rest stellen zu können. Dort gibt es nun überhaupt kein Entkommen mehr. Schweigen, Dunkelheit und keinerlei Ablenkung. Denn auch dadurch wird, durch Entfernen der äußeren Struktur, die innere sichtbar.
Diese hoffentlich tiefgreifende Wandlung werdet ihr dann hautnah in unserem nächsten Seminar „Aufbruch ins Glück“ erleben. Es wird am 20./21.Juni 2020 in Wiesbaden stattfinden. Anmeldung wie immer über die Homepage.
Von Herzen Eure Astrid und Dietgard

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